Wieder Sport in der Turnhalle Muthenhölzle

Landrat Freudenberger dankt für Kooperationsbereitschaft bei der  Flüchtlingsunterbringung und gibt Turnhalle am Muthenhölzle in Neu-Ulm wieder für den Sport frei

 Seit September vorigen Jahres war die Dreifachturnhalle am Muthenhölzle in Neu-Ulm nicht mehr für den Schul- und den Vereinssport zugänglich, weil sie als provisorische Asylbewerberunterkunft benötigt wurde. Nachdem der Flüchtlingsstrom mit Beginn dieses Jahres abgeebbt ist, kann dort nun wieder trainiert und gespielt werden. Es ist die erste von insgesamt drei Turnhallen, die der Landkreis nach und nach wieder für den Sport freigibt. Die beiden anderen – an der Berufsschule in Neu-Ulm und an der Berufsschule in Illertissen – sollen bis spätestens Ende des Jahres folgen.

Bei einer gemeinsamen Sportstunde der Zehntklässler der Christoph-Probst-Realschule unter Leitung von Sportlehrer Holger Schönherr nutzte Landrat Thorsten Freudenberger die Gelegenheit und dankte Schülern, Lehrern, Hausmeistern sowie den Vertretern der Stadt Neu-Ulm und der Vereine für deren Verständnis und Kooperationsbereitschaft. „Wir hatten keine andere Wahl, wir hätten sonst den 60 bis 70 in der Woche ankommenden Flüchtlingen kein Dach über dem Kopf bieten können“, beschrieb Freudenberger die Entscheidungsnöte des Landratsamtes im Spätsommer und Herbst vorigen Jahres.

Betroffen von der Umnutzung waren neben der Christoph-Probst-Realschule die Emil-Schmid-Mittelschule und die Sportvereine TSV Neu-Ulm und TSF Ludwigsfeld. Die beiden Schulen fanden Ausweichsportstätten: die Turnhalle der FOS/BOS Neu-Ulm, die Dreifachsporthalle der Stadt Neu-Ulm im Offenhauser Gries, das Städtische Hallenbad, den Kletterdome des Deutschen Alpenvereins, das Dojo des Chinese Kuoshu Institute (CKI) und den Sporttreff von „Sport Sohn“, dessen Eigentümerfamilie Holbein ihr Sportzentrum von sich aus gratis zur Verfügung stellte. „Das war eine sehr positive Erfahrungen“, würdigte der Landrat die Hilfsbereitschaft der Holbeins.

Auch der TSV Neu-Ulm und die TSF Ludwigsfeld hätten wahren Sportsgeist bewiesen, der sich substanziell auch durch Völkerverständigung, Humanität und Internationalität auszeichne. Die beiden Vereine seien bereit gewesen, „deutliche Einschränkungen ihres Sportangebots“ hinzunehmen, hätten aber gerade damit „soziale und humanitäre Verantwortung in vorbildlicher Weise“ praktiziert, so Freudenberger. Als symbolische Entschädigung erhielten die Vereine ein Kuvert mit Dankschreiben des Landrats und einem kleinen finanziellen Trostpflaster.

Zum Bild oben: Zwei Salti auf das Verständnis für die Flüchtlingsunterbringung in der Dreifachturnhalle am Muthenhölzle in Neu-Ulm. Im Bild von links: Peter Hausladen (Schulleiter der Christoph-Probst-Realschule), Helmut Bentele (Stellvertretender Vorsitzender des TSV Neu-Ulm), Ralph Seiffert (Leiter des Fachbereichs „Schulen, Kultur, Sport, Soziales“ bei der Stadt Neu-Ulm), Rosina Ederer (Schulleiterin der Emil-Schmid-Mittelschule), Landrat Thorsten Freudenberger, Wolfgang Opitz (Leiter des Fachbereichs „Schule, Kindergarten, Sport, Kultur“ beim Landkreis Neu-Ulm). Ganz rechts im Bild an der Matte: Sportlehrer Holger Schönherr.Foto: Jürgen Bigelmayr/Landratsamt Neu-Ulm