Cornelia Funke für ihr Gesamtwerk mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises 2020 ausgezeichnet

Cornelia Funke erhält den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises 2020 für ihr Gesamtwerk.

„Dieser Preis war eine sehr unerwartete und deshalb nur umso schönere Überraschung in diesem so seltsamen und an Finsternis reichem Jahr“, so Cornelia Funke. „Ich nehme die Momo im Namen all meiner LeserInnen an, durch die meine Welten erst wirklich zum Leben erwacht sind.“

Dressler-Verlegerin Julia Bielenberg: „Der Deutsche Jugendliteraturpreis für das Gesamtwerk ist eine ganz besondere Ehrung und wir freuen uns sehr mit und für unsere Autorin. Cornelia Funke liebt das Schreiben, jeder ihrer Sätze zeugt von dieser Leidenschaft. Wir sind stolz, diese Ausnahmeautorin schon von Anfang an begleiten zu dürfen.“

Aus der Begründung der Jury:Cornelia Funke überzeugt in ihren Bilderbüchern mit starken und pfiffigen Heldinnen und Helden, die gerne unkonventionelle Wege gehen. In ihren Kinderbüchern beeindruckt sie mit einem großen Variantenreichtum, egal ob reales Abenteuer oder phantastische Geschichten für Jüngere. Für Jugendliche hat sie narratologisch komplexe und spannende Texte geschaffen. In diesen sind die harmonischen Übergänge zwischen der von ihr detailliert kreierten Phantasiewelt und der realen Welt besonders glaubhaft. In Cornelia Funkes gesamtem Werk sind die handelnden Figuren facettenreich und realistisch, es gibt keine falschen Helden. Mit ihrer feinen und bildlichen Sprache schafft sie es, die Leserinnen und Leser zu fesseln und Emotionen zu wecken, erzählt aber dabei immer mit viel Humor und einem Augenzwinkern. Cornelia Funke hat mit ihren Büchern ein umfangreiches, vielfältiges und vor allem vielschichtiges Gesamtwerk geschaffen, das eine sehr breite Leserschaft anspricht und angefangen beim Bilderbuch bis hin zum Jugendbuch mitwachsen lässt.“

Cornelia Funke ist die international erfolgreichste und bekannteste deutsche Kinder- und Jugendbuchautorin. Zu ihren bekanntesten Werken zählen „Drachenreiter“, die Reihe „Die Wilden Hühner“ und „Herr der Diebe“, mit dem ihr 2002 der internationale Durchbruch gelang. Mit der „Tintenwelt-Trilogie“ und der aktuellen „Reckless“-Serie eroberte Cornelia Funke weltweit die Bestsellerlisten. Über 60 Bücher hat Cornelia Funke mittlerweile geschrieben und weltweit mehr als 31 Millionen Exemplare verkauft. Ihre Titel wurden in mehr als 50 Sprachen übersetzt. Am 2. November erscheint ihr aktuelles Buch „Reckless. Auf silberner Fährte“, der vierte Band der Reckless-Reihe. Cornelia Funke engagiert sich neben dem Schreiben für zahlreiche Organisationen und Projekte. Besonders Themen rund um Kinder- und Frauenrechte sowie Umwelt- und Artenschutz liegen ihr am Herzen. Eine Herzensangelegenheit ist für sie die Förderung der schönen Künste. Seit 2005 lebt sie in Kalifornien, wo sie im Rahmen ihrer Stiftung „Saum des Himmels“ junge Künstler aus aller Welt als „Artists in Residence“ einlädt.

Der Deutsche Jugendliteraturpreis wurde am Freitag, dem 16. Oktober 2020 von Bundesministerin Dr. Franziska Giffey im Berliner GRIPS Theater verliehen. Die Veranstaltung, die sonst im Rahmen der Frankfurter Buchmesse stattfindet, fand in diesem Jahr ohne Publikum statt und wurde live gestreamt über die Homepage und die Social Media Kanäle des Arbeitskreises für Jugendliteratur sowie des Bundesjugendministeriums und der Frankfurter Buchmesse. Cornelia Funke war per Videokonferenz aus Malibu zugeschaltet.

Der Deutsche Jugendliteraturpreis zeichnet seit 1956 jährlich herausragende Werke der Kinder- und Jugendliteratur aus. Er wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gestiftet und vom Arbeitskreis für Jugendliteratur ausgerichtet. Der Staatspreis will die Entwicklung der Kinder- und Jugendliteratur fördern, das öffentliche Interesse an ihr wachhalten und zur Diskussion herausfordern. Mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises werden seit 1991 im jährlichen Wechsel deutsche Autorinnen/Autoren, Illustratorinnen/Illustratoren und Übersetzerinnen/Übersetzer für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet. Der Sonderpreis „Gesamtwerk“ ist mit 12.000 Euro dotiert