Der Secondhandladen „Kinderparadies“ ist seit 15 Jahren eine feste Größe in der Elternszene. Es gibt wohl kaum Eltern in Ulm/Neu-Ulm, die nicht spätestens in der Krabbelgruppe von diesem (längst gar nicht mehr geheimen) „Geheimtipp“ erfahren hat. Die meisten, die einmal da waren, sind längst Stammkunden geworden – und seit Wochen auf der Suche nach einer neuen Unterkunft für ihren Lieblings-Secondhand. Denn Renate Kurz muss zum 31. Januar – mitten in der Saison – ihren Laden räumen. Das Haus, in dem sie die Ladenräume im Erdgeschoss gemietet hat, wurde verkauft, und der neue Eigentümer hat die Miete zum Ende Januar (eine Schonfrist bis zum Ende der Saison am 31. März wollte er auch nicht gewähren) auf das Dreifache erhöht. Deshalb bleibt Renate Kurz nichts anderes übrig, als entweder neue Räume zu einem vernünftigen Preis zu finden – oder das Geschäft aufzugeben. Das wäre nicht nur für ihre Nichte, die seit Jahren mitarbeitet und den Laden eigentlich gerade übernehmen wollte, ein Verlust, sondern auch für die Second-Hand-Käuferinnen in der Region. Bislang haben deren Bemühungen noch keinen Erfolg gezeitigt: „Meine Kundinnen haben zwar eine ganze Reihe leerstehender Läden ausfindig gemacht“, berichtet Renate Kurz, „aber immer, wenn ich dort anfrage, heißt es: Nein, der Laden wird nicht vermietet.“
alg/Foto: kids-ulm