Was können Sie tun?

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Eltern können einiges tun, um ihre Kinder vor und in der digitalen Welt zu schützen. Kriminaloberkommissar Lambert von der Polizeiinspektion Neu-Ulm empfiehlt:

  1. So lange wie möglich das Kind ohne Handy aufwachsen lassen.
  2. Wenn das Kind sein erstes Smartphone bekommt, schon vorher mehrmals deutlich darauf hinweisen, dass im Internet viel Müll zu finden ist, und dem Kind Mut machen: „Wenn auf deinem Handy irgendetwas auftaucht, das dir unangenehm ist, komm bitte gleich zu mir; wir schauen dann gemeinsam, was zu tun ist.“
  3. Wenn das Kind dann tatsächlich kommt: NICHT SCHIMPFEN! Das Kind kann nichts dafür, dass diese Sachen bei ihm gelandet sind! Halten Sie Ihr Versprechen und unterstützen Sie Ihr Kind! Sagen Sie ihm: „Du hast nichts falsch gemacht. Wie geht es dir gerade?“ Erst später im Verlauf des Gesprächs fragen Sie, von wem die Bilder oder Videos gekommen sind.
  4. Löschen Sie die anstößigen Inhalte sofort. Machen Sie auch keine Fotos/Screenshots davon, Sie könnten sich sonst möglicherweise selber strafbar machen. Behalten Sie auch nichts davon als „Beweis“. Die Polizei braucht diese Bilder nicht zwingend als Beweis. Überlassen sie die weiteren Ermittlungen der Polizei.
  5. Sagen Sie demjenigen, der die Fotos oder Videos geschickt oder sonstwie verbreitet hat, klar und deutlich, dass Sie das nicht haben wollen. In einer WhatsApp-Gruppe können Sie direkt im Chat antworten: „Warum stellst du das hier rein? Das gehört hier nicht her, und ich will das nicht sehen!“ Wahrscheinlich sprechen Sie damit vielen anderen Gruppenmitgliedern aus dem Herzen. Melden sie die Inhalte bei dem jeweiligen Anbieter.
  6. Sprechen Sie auch die Eltern der anderen betroffenen Kinder an – möglichst unaufgeregt und respektvoll, auch und gerade im Fall des Täters. Vorwürfe bewirken nur, dass die andere Seite „dichtmacht“.
  7. Gehen Sie zur Polizei und erstatten Sie Anzeige – auch wenn die Kinder noch strafunmündig sind. Die Polizei kann mit ihren Ermittlungen dazu beitragen, dass die Bilder/Videos gelöscht werden und keine weitere Verbreitung stattfindet. Zudem werden die Erziehungsberechtigten in Kenntnis gesetzt und das Jugendamt informiert. Auch wenn die Kinder selbst noch nicht strafmündig sind, handelt es sich hierbei um einen Straftatbestand, bei dem die Polizei in jedem Fall ermitteln wird. Die Polizei ist für jeden Hinweis dankbar und wird diesem auch nachgehen.

Viele Tipps und wertvolle Information zum Thema Internet und Soziale Medien finden sich auf www.klicksafe.de. Die Initiative Klicksafe setzt sich für ein sicheres Internet für Kinder ein.

Zu den Themen Cybermobbing, Gewalt, Bedrohung im Internet in den sozialen Medien gibt es im Internet auch Information unter www.bayern-gegen-gewalt.de/gewalt-infos-und-einblicke/