Auf der diesjährigen Gamescom, die ab dem 18. August offen für alle ist, treten mal wieder die wichtigsten Spieleproduzenten und -herausgeber zusammen und präsentieren ihren Fans und der Presse, an welchen neuen Titeln sie gearbeitet haben.
Heute wollen wir mal genauer beleuchten, was wir dieses Jahr von Nintendo auf der Spielemesse erwarten dürfen. Die Kurzfassung ist: Das Line-Up für die portable Konsole Nintendo 3DS wird stark sein, allerdings gibt’s kaum Neues für die WiiU, da Nintendo sich vermutlich bereits auf die Einführung der nächsten Konsole „NX“ vorbereitet.
Doch eins nach dem anderen:
Flaute auf der WiiU
Kein einziges „First-Party-Game“, das sind Spiele, die von Nintendo selber entwickelt wurden, wird von den Besuchern frei anspielbar sein, was wir ziemlich schwach finden.
Insbesondere freute sich die Community auf The Legend of Zelda: Breath of The Wild, welches auf der E3 vor wenigen Monaten angekündigt wurde und dort wie eine Bombe einschlug – doch Nintendo zieht die Notbremse für den Hype-Train: Hunderttausende Besucher werden auf der Gamescom erwartet, doch nur 50 (!) dürfen das Spiel insgesamt antesten, gab Nintendo auf seiner Website bekannt. Um das heißbegehrte Zelda anspielen zu dürfen, müssten Fans und Reporter gleichermaßen in einem Wettbewerb gewinnen, den Nintendo auf seiner Website gestartet hat. Dieses Verhalten im Umgang mit den Fans finden wir einfach nur traurig, eben auch, weil es in den letzten Jahren ja auch schon immer funktioniert hat: Beim Release von Skyward Sword mussten die Fans zwar ein paar Stunden anstehen, doch sie kamen auf jeden Fall dran!
Ein kleiner Lichtblick: Es wird auf der Bühne von Nintendo täglich eine paar Szenen aus dem Spiel zu sehen geben, die von Mitarbeitern des Unternehmens gespielt werden. Dieses Gameplay wird, im Gegensatz zum restlichen Bühnenprogramm von Nintendo, allerdings nicht auf YouTube gestreamt werden. Wir werden euch daher berichten über alle Neuerungen, die aus dem „Let’s Play“ vor Ort hervorgehen.
Auch das Spiel Paper Mario: Color Splash, erstmals angekündigt auf der E3, wird nicht anspielbar sein. Ebenso wird es hier täglich nur ein paar Spielszenen zu sehen geben. Die genauen Uhrzeiten dieser Vorstellungen könnt ihr auf der Website von Nintendo nachschauen.
Diejenigen Spiele, die für die WiiU vor Ort von euch anspielbar sein werden, sind Indie-Spiele, zum Beispiel Super Meat Boy oder der DLC von Fast Racing Neo, welches vor wenigen Monaten im Nintendo eShop veröffentlicht wurde und sich seit jeher großer Beliebtheit erfreute.
Mehr Liebe zeigt Nintendo für die Fans des 3DS!
Zunächst die schlechten Nachrichten: Die neuen Editionen von Pokémon: Sonne und Mond, trifft das gleiche Schicksal wie auch Paper Mario und eben auch Zelda: Sie alle werden nicht für die Besucher antestbar sein, sondern nur auf der Bühne gezeigt werden. Dabei kommt die siebte Generation der Pokémon bereits im November auf die portable Konsole!
Immerhin: Auf Nintendos Bühne ist dieses Jahr der Producer von Pokémon Sonne und Pokémon Mond, Shigeki Morimoto, präsent. Er wird mit Moderator Tim Feldner über die Neuerungen in den neuesten Ablegern reden und vermutlich auch ein wenig Gameplay zeigen. Wir sind vor Ort und informieren euch selbstverständlich über alle Neuerungen rund um die Welt der Pocket Monsters!
Und besonders schön: Für den Nintendo 3DS werden dieses Jahr einige der Hits von morgen anspielbar sein, unter anderem: Monster Hunter Generations, Mario Party: Star Rush, Metroid Prime: Federation Force, Phoenix Wright: Ace Attorney, Sonic Boom: Fire and Ice, Rhythm Paradise Megamix und Dragon Quest VII: Fragmente der Vergangenheit.
Lohnt sich also die Reise zur Gamescom dieses Jahr?
Bedingt. Wenn ihr die letzten Jahre nur Nintendos wegen gekommen seid, dann werdet ihr dieses Jahr vermutlich enttäuscht werden, es sei denn, ihr könnt euch mit dem Line-Up für den Nintendo 3DS begnügen.
Solltet ihr aber auch Interesse an den Ausstellungen anderer Hersteller haben, dann dürfte sich der Besuch auch dieses Jahr lohnen und ihr könnt Nintendo als kleine Ergänzung zu eurem sonstigen Programm sehen.
Nach allem ist die Gamescom immer noch so etwas wie das Weihnachten für die Gamer.
Leonard Schuldt