Finsternisfreunde können sich auf den 28. September freuen: Erstmals seit 2011 ist hierzulande wieder eine totale Mondfinsternis zu beobachten.
Das letzte derartige Himmelsereignis, das wir in voller Länge genießen konnten, liegt sogar noch weiter zurück: nämlich im Februar 2008. Nun ist also das vollständige Eintauchen des Mondes in den Erdschatten wieder einmal in voller Länge zu sehen. Um den geheimnisvoll rötlich schimmernden Erdtrabanten erleben zu können, ist jedoch einiges an Durchhaltevermögen gefordert: Das Schauspiel fällt nämlich, wie schon 2008, komplett in die zweite Nachthälfte.
Selbst aufmerksame Nachtschwärmer werden den Beginn der Finsternis um 2.10 Uhr kaum bemerken, denn der Eintritt in den Halbschatten der Erde ist nicht zu beobachten. Wirklich auffällig wird die Verfinsterung erst, wenn unser Trabant ab 3.07 Uhr langsam in den Kernschatten eintritt. Mit dem vollständigen Eintauchen in den Kernschatten um 4.11 Uhr beginnt die Phase der totalen Finsternis, die bis 5.24 Uhr dauert. Dann läuft das Stück „rückwärts“: um 6.27 Uhr ist der Mond wieder ganz aus dem Kernschatten gewandert und mit dem Verlassen des Halbschattens um 7.24 Uhr endet die Finsternis schließlich. Dann blinzelt bereits die Sonne über den Horizont. Die nächste totale Mondfinsternis ist bei uns erst 2018 zu sehen.
Auch für erfahrene Beobachter ist jede Mondfinsternis ein einmaliges und spannendes Ereignis. Es lässt sich nämlich nicht genau vorhersagen, wie der Mond während der totalen Verfinsterung aussehen wird. Manchmal wird er so dunkel, dass er kaum mehr zu entdecken ist, ein anderes Mal schimmert er in hellrotem Licht. Klar ist: der Mond wird durch den Erdschatten etwas dunkler und er wird in rötlichem Licht erscheinen. Durch die Erdatmosphäre wird nämlich ein Teil des Sonnenlichts gebrochen und in den Schattenbereich geworfen. Dabei werden die blauen Anteile des Lichts herausgefiltert und beim Mond kommen nur noch die roten Strahlen an. Die genaue Färbung und Dunkelheit unseres Trabanten hängt jedoch vom momentanen Zustand der Erdatmosphäre ab und gehört deshalb zu den Überraschungen jeder Mondfinsternis.
Text: Thomas Freidank, Volkssternwarte Laupheim