Fünf Fragen an Volker Rosin zu seinem neuen Album „Tanzfieber!“, das er am 19. Oktober von 15 Uhr an in der Glacis-Galerie in Neu-Ulm vorstellt.
Dein neues Album ist ein typisches Volker-Rosin-Album mit tollen tanzbaren Titeln, mit viel Wortwitz und Humor, aber doch klingt es besonders und irgendwie anders. Es hat eine unglaubliche Wucht und Energie. Woher nimmst du diese Kraft?
Volker Rosin: Das Schöne ist ja, mir sitzt keiner im Nacken und sagt mir, wann ich eine neue CD herausbringen soll. Ich kann in mich selber hineinhören und irgendwann ist es soweit. Das Gefühl ist dann übermächtig und will hinaus und Dinge möchten erzählt werden, die mir sehr am Herzen liegen, die ich schon immer schreiben wollte. Wir leben in einer Zeit der Nörgler und Miesmacher, aber das Glück steckt in den kleinen Dingen und Kinder haben da einen tollen Blick. Man sieht nur mit dem Herzen gut, hat glaube ich der kleine Prinz gesagt und genau dieses Gefühl wollte ich in einem Lied transportieren. Daraus ist dann „Ein Stück vom Glück“ geworden.
Aber um auf die Frage zurückzukommen, ich muss keine Lieder schreiben, ich darf Musik machen, und zwar genau die, die ich möchte. Das macht mich dankbar und glücklich und ich freue mich, wenn man das hören kann.
Mit deinem 36. Album stürzt du dich und uns ins Tanzfieber. Der Song hat wirklich Feuer und erinnert mit einem fröhlichen Augenzwinkern an „Night Fever“ von den Bee Gees. Wie kam der Song zu dir?
Volker Rosin: Ich bin ein riesengroßer Bee Gees-Fan, ich besitze alle Platten und war früher auf den Konzerten. Neulich war ich auf einem Gig der Bee Gees Coverband „Night Fever“ und traf dort Uwe Haselsteiner, der in der Band u. a. die hohen Chöre singt. Er ist einer der erfolgreichsten Schlagerproduzenten und ich erzählte ihm von meinem „Tanzfieber“ und fragte ihn, ob er Lust hätte, den Titel zu produzieren. Er regierte sehr skeptisch und meinte, dass er keine Kindermusik machen würde, aber ich solle ihm den Song mal schicken.“ (Volker Rosin grinst zufrieden bei der Erinnerung.) „Also, ich musste ihn nicht überreden. Er hat’s gemacht und singt auch bei „Tanzfieber“ die hohen Passagen.“
Du hast gleich zwei Fitnesstitel auf deinem Album, „Sieben Sachen musst du machen“ und „Springseil (Springt!)“. Was machst du selbst, um in Form zu bleiben?
Volker Rosin: Ich geh stundenlang mit unserer Hündin Lizzy, einem spanischem Straßenhund, spazieren. Dann gebe ich rund 120 Konzerte im Jahr. Das hält mich fit. Aber ich gebe zu, dass ich bei dem Titel „Springseil“ an meine Grenzen gestoßen bin. Wenn ich einen Song schreibe, probiere ich ihn aus und tanze oder springe mit um zu sehen, ob er funktioniert. Ich bin so viel gesprungen, bis mir die Luft weggeblieben ist. Nur diesem Umstand ist der Break mit dem Bluesteil zu verdanken. Ich musste einfach mal Luft holen.
Es steckt also ganz viel Volker Rosin in diesem Album?
Volker Rosin: Vielleicht ist dies mein persönlichstes Album. Ich bin ein Kind der 70er-Jahre, das kann und will ich nicht verleugnen und das hört man dem Sound, trotz moderner Beats, auch an. Ich liebe die Musik der Bee Gees, ich tanze wahnsinnig gerne, ich gebe aber auch zu, dass ich sehr offen für kulinarische Genüsse bin. „Schokoladeneis“ erzählt unter anderem davon. Ich bin außerdem ein großer Griechenland-Fan. Ich genieße es sehr, mit meiner Familie lecker griechisch essen zu gehen. Ich mag die Atmosphäre und ich hoffe, dass man das dem Lied „Sirtaki und Zaziki“ auch anhört. Obwohl ich beruflich viel auf Achse bin, kann ich im Urlaub ein richtiges „Faultier“ sein. Von „Ein Stück vom Glück“ habe ich ja schon erzählt und „Das alles kann Musik“ ist ebenfalls ein Titel, der viel in meinem Leben bewegt hat.
Das Motto der Volker-Rosin-Stiftung lautet: „Mit Musik Kindern helfen“. Welche Ziele habt ihr?
Volker Rosin: Der Satzungszweck wird insbesondere verwirklicht durch die finanzielle Unterstützung und Durchführung von Musikprojekten mit integrativen und ganzheitlichen Ansätzen, in denen Musik mit Spiel, Theater oder Bewegung kombiniert wird, um soziale Fähigkeiten und Strukturen zu stärken. Dies gilt vorzugsweise für Kinder aus sozial benachteiligten Verhältnissen, Kinder mit körperlichen und/oder geistigen Einschränkungen, wie auch für Kinder mit Migrationshintergrund. Blickwinkel und Vorlieben der Kinder sollten altersgerecht berücksichtigt werden. Das Alter der Kinder sollte in der Regel 10 Jahre nicht überschreiten, wobei Ausnahmen im Einzelfall möglich sind.
Vielen Dank für das Gespräch!