Gefahr durch Zecken steigt

Gesundheitsministerin Huml rät Menschen, die sich oft in der Natur aufhalten, dringend zur Impfung gegen FSME.

In Bayern steigt die Zahl der Risikogebiete für die Virusinfektion Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die von Zecken übertragen wird. Darauf hat Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hingewiesen. Sie warb deshalb dafür, sich gegen FSME impfen zu lassen.

Konkret hat das Robert Koch-Institut jetzt drei neue FSME-Risikogebiete in Bayern bekannt gegeben. Es handelt sich um die oberbayerischen Landkreise Landsberg am Lech und Garmisch-Partenkirchen sowie um die schwäbische kreisfreie Stadt Kaufbeuren. Damit sind nun in Bayern 91 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte FSME-Risikogebiet, darunter auch der Landkreis Neu-Ulm.

Die Zahl der FSME-Fälle in Bayern war im Jahr 2017 mit 234 Fällen auf den bisherigen Höchststand gestiegen. Für das Jahr 2018 wurden dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bislang 224 FSME-Fälle übermittelt. Die endgültige Bilanz wird erst für März erwartet, da noch nicht alle Ermittlungen seitens der Gesundheitsämter abgeschlossen sind.

Die Meldezahlen aus dem Landkreis Neu-Ulm lauten nach Angaben des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) wie folgt: 2014: 0 Fälle; 2015: 1; 2016: 0; 2017: 5; 2018: 1.

Gesundheitsministerin Melanie Huml, die approbierte Ärztin ist, weist darauf hin, dass FSME „keine Lappalie“ ist. „Denn die Folge können Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark sein.“ Vor allem bei älteren Menschen könne die Erkrankung schwer verlaufen. Auch Kinder seien gefährdet. „Aktuell ist aber in Bayern nur etwa ein Drittel der Schulanfänger gegen FSME geimpft“, sagt Huml.

Zwar beginne die Zeckensaison in der Regel erst im Frühjahr. Bei milden Temperaturen, so Huml, könnten die Zecken aber auch vorher aktiv sein. „Eine Impfung ist daher schon jetzt sinnvoll.“

Experten empfehlen die FSME-Impfung für jeden Menschen in Bayern, der sich in Risikogebieten oft in der Natur aufhält. Die Impfung gegen FSME ist sehr gut verträglich und wird im Freistaat von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Für einen kompletten Impfschutz sind drei Impfungen innerhalb eines Jahres erforderlich.

Zecken können nicht nur FSME-Viren übertragen, sondern auch Borrelien. Dem LGL zufolge wurden 2018 deutlich mehr Lyme-Borreliose-Erkrankungen bei Menschen in Bayern gemeldet als in den Jahren davor. Konkret wurden im Meldejahr 2018 4.993 Fälle übermittelt – im Vorjahr waren es noch 3.536 Fälle. Gegen die Lyme-Borreliose schützt keine Impfung, sie kann aber gut mit Antibiotika therapiert werden.

Lyme-Borreliose ist eine Infektionskrankheit, die auch Wochen und Jahre nach dem Zeckenstich noch zu schmerzhaften Entzündungen zum Beispiel von Nerven oder Gelenken führen kann. Wichtig ist eine möglichst frühzeitige Diagnose, denn dann ist die Erkrankung gut behandelbar. Deshalb sollte bei Hinweisen auf eine Infektion rasch ein Arzt aufgesucht werden. Gut erkennbar ist die Lyme-Borreliose an der sogenannten Wanderröte, einer ringförmigen Rötung um die Zeckenstichstelle.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/

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