Kritik und Verantwortung – Nils B. Schulz

Die aktuelle Debatte um schulische Bildung ist geradezu verhext von einem Wort: Digitalisierung. Doch was bedeutet es für das pädagogische Dreieck »Lehrer – Schüler – Unterrichtsthema«, wenn zunehmend Digitaltechnik in den Schulalltag integriert wird? Dieser Frage geht Nils B. Schulz in seinem  Essay „Kritik und Verantwortung“ nach.

Zum einen untersucht der Essay die technokratische Sprachpolitik im Bildungssektor, deren starres ökonomistisches Vokabular Unterricht als lebendiges Miteinander-Sein nicht mehr in den Blick bekommt – und im Zusammenspiel mit digitalen Tools neue Formen entfremdeten Lehrens und Lernens erzeugt. Zum anderen werden die neuen Berufsbilder von Lehrkräften als »Lernbegleiter« und »Arrangeure« digitaler Lernumgebungen als das Ende der pädagogischen Verantwortung interpretiert. Das Buch plädiert – im Rückgriff auf existentialistische Positionen – für ein Berufsethos, das sich mit Verdinglichungs- und Entfremdungsprozeduren kritisch auseinandersetzt und Schülerinnen und Schülern einen aufgeklärten und medienmündigen Umgang mit digitalen Geräten vermittelt.

Über den Autor

 Nils B. Schulz ist promovierter Germanist und Gymnasiallehrer. Er schreibt für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen über literaturwissenschaftliche und bildungsphilosophische Themen.