Montessori-Pädagogik in der Region

Völlig ins eigene Tun versunken - so entwickelt sich das Kind am besten. Foto: Nadine Doerlé/pixabay

Mit Ulrich Steenberg als Leiter der Katholischen Fachschule für Sozialpädagogik kam in den 80-er Jahren die Montessori-Pädagogik nach Ulm, und obwohl seit seiner Pensionierung dort keine Montessori-Ausbildung mehr angeboten wird, wächst die Bewegung in der Region weiter, verankert im Montessori-Förderverein mit Sitz in Neu-Ulm an der Montessori-Volksschule in der Baumgartenstraße.

Die Ärztin Maria Montessori hat um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert eine der großen Reformbewegungen in der Pädagogik angestoßen. „Hilf mir, es selbst zu tun“ * ist einer der bekanntesten Leitgedanken der nach Maria Montessori benannten Reformpädagogik.

Typisch für die Montessori-Pädagogik ist die „vorbereitete Umgebung“, in die das Kind kommt. Das heißt, die pädagogischen Materialien liegen ordentlich an den immer selben Plätzen bereit, und das Kind darf sich holen, womit es sich jetzt gerade beschäftigen möchte. Auf diese Weise bildet es sich selbstständig fort. Diese Selbstständigkeit ist in der Montessori-Pädagogik essenziell. Maria Montessori hatte beobachtet, dass Kinder sogenannte „sensible Phasen“ durchlaufen, in denen sie sich jeweils für bestimmte Themen interessieren – mal ist es die Sprachentwicklung, mal Buchstaben, ein anderes Mal Zahlen oder Formen; mal sind Wasserthemen interessant, ein anderes Mal vielleicht Geographie… Montessoripädagogik lässt die Kinder diese Bereiche in ihrem Tempo genau dann entdecken, wenn sie gerade dafür „sensibel“, also aufnahmebereit und forschungsmotiviert, sind – im Gegensatz zum herkömmlichen Ansatz, allen Kindern gleichzeitig einen bestimmten Stoff nahebringen zu wollen, weil er eben nach dem Willen des Erziehenden oder laut Lehrplan gerade „dran“ ist.

Dem kindlichen Entwicklungsdrang sollen Raum und Zeit zu seiner Entfaltung gegeben werden, er soll mit Liebe und Respekt gefördert werden: „Folge dem Weg des Kindes“. Jedes Kind soll als eigenständige Persönlichkeit geachtet und als vollwertiger Mensch behandelt werden – und nicht als kleiner Erwachsener: „Achte mich in meiner Persönlichkeit“ (Maria Montessori).

Der Artikel Montessori-Kindergarten: Der Unterschied auf Windelprinz erklärt das grundlegende pädagogische Konzept und beschreibt die Besonderheiten von Montessori Kinderhäusern.

Wer für sein Kind eine Montessori-Einrichtung sucht, kann auf der Webseite des Bundesverbands Montessori Deutschland

 eine Auflistung finden.

In der Region Ulm/Neu-Ulm gibt es einige Kindertagesstätten, die nach den Prinzipien der Reformpädagogin Maria Montessori arbeiten, zum Beispiel

Das Montessori-Kinderhaus am Eselsberg

Das sechsgruppige Montessori Kinderhaus für Kinder von einem bis sechs Jahren befindet sich im Sonnenfeld auf dem oberen Ulmer Eselsberg in einem eigens für den Kindergarten erbauten Passivhaus und ist damit vermutlich der erste Kindergarten in ganz Deutschland, der in einem Passivhaus residiert. Das Kinderhaus bietet 56 Kindergarten- und 30 Krippenplätze.

Kontakt: Montessori-Kinderhaus am Eselsberg

Leitung: Anja Dalberg und Petra Alurralde

Cartesiusstraße 6

89075 Ulm

Tel. 0731/378 55-340

Fax: 0731/378 55-341

E-Mail: eselsberg@montessori-ulm.

Die „Kleinen Strolche“ am Kuhberg

Das Montessori-Kinderhaus Kleine Strolche am Ulmer Kuhberg mit 25 Kindergartenplätzen für Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren (mit Betreuungsbaustein Stufe 2: 33 Stunden/Woche). Schon seit 2009 bildet das Montessori-Kinderhaus „Kleine Strolche“ mit der daneben gelegenen Grundschule und Tageseinrichtung St. Barbara ein gemeinsames „Bildungshaus“.

Kontakt: Montessori-Kinderhaus Kleine Strolche

Leitung: Seyma Safak & Martina Schneider

St.-Barbara-Straße 35

89077 Ulm

0731/31127

E-Mail strolche@montessori-ulm.de

Der integrative Evangelische Montessori-Kindergarten in Neu-Ulm-Burlafingen

Auch die integrative Kindertagesstätte der evangelischen Kirchengemeinde in Neu-Ulm-Burlafingen verfolgt den pädagogischen Ansatz nach Maria Montessori. Der Kindergarten für Drei- bis Sechs-Jährige arbeitet in beiden Gruppen integrativ und eng mit verschiedenen Therapeuten zusammen.

Kontakt:

Evangelischer Montessori-Kindergarten,

Integrative Kindertagesstätte Burlafingen

Leitung: Irina Weber und Evelyn Gitt

Gerstmayrstraße 30

89233 Neu-Ulm

Tel. 0731/715115

www.montessori-kiga-burlafingen.de

info: www.montessori-ulm.de

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