Auch in den Gemeinden Elchingen und Nersingen ist
jetzt ein öffentlicher Bedarfsverkehr eingerichtet worden
Das Netz des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Landkreis Neu-Ulm ist seit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember noch dichter geworden. In den Gemeinden Elchingen und Nersingen ergänzt jetzt in den Abendstunden und am Wochenende der Pfiffibus III den Linienverkehr. Zwei Pfiffibusse sind bereits seit Längerem unterwegs: der Pfiffibus I im Raum Weißenhorn (seit 2013) und der Pfiffibus II im Raum Illertissen (seit 2014).
Der Pfiffibus ist ein Kleinbus mit acht Sitzplätzen für Passagiere, der bedarfsgerecht fährt. Er bringt Fahrgäste zum Beispiel vom Zug weg nach Hause oder zum Zug hin. Am Bahnhof in Thalfingen (Brenzbahn: Ulm – Heidenheim) wartet er täglich zwischen 19 und 23 Uhr zur Zugankunft: ab um 19.25 Uhr, 21.25 Uhr und 22.35 Uhr. Am Bahnhof Nersingen (Hauptstrecke Ulm – München) fährt er um 19.59 Uhr und 23.09 Uhr ab. An den Wochenenden kommen jeweils sechs Abfahrtzeiten zwischen 7 und 18 Uhr hinzu. Für die Fahrten von den beiden Bahnhöfen an Ziele in den Gemeindebereichen Elchingen und Nersingen muss man sich nicht vorher anmelden. Wer an einer anderen Pfiffibus-Haltestelle losfahren will, hat spätestens eine Stunde vor der Abfahrt per Internet, Handy-App oder Telefon zu buchen. Es gilt der DING-Tarif. Bezahlt wird die Fahrt jeweils beim Pfiffibus-Fahrer. Dieser bekommt die Fahraufträge online auf sein Smartphone übermittelt.
Landrat Thorsten Freudenberger, Thomas Mügge (Geschäftsführer des DING-Verkehrsverbundes), die beiden Bürgermeister Joachim Eisenkolb (Gemeinde Elchingen) und Erich Winkler (Gemeinde Nersingen) sowie Dr. Sandra Schnarrenberger vom Neu-Ulmer Busunternehmen Gairing, das den Pfiffibus III und das zugehörige Call-Center betreibt, präsentierten bei der Auftaktveranstaltung am Freitag, 11. Dezember, das neue ÖPNV-Angebot im Landkreis-Norden.
Landrat Freudenberger erläuterte dabei, dass sich das Betriebskostendefizit für die neue Pfiffibus-Linie 555 auf jährlich circa 75.000 Euro beläuft. Diesen Betrag gleicht der Landkreis jeweils aus. Insgesamt berappt der Kreis mittlerweile gut 2,5 Millionen Euro für Bahn und Bus. Das sind 1,3 Millionen Euro mehr als noch vor drei Jahren. Der Landrat begründete diese ÖPNV-Offensive mit dem Klimaschutz. Zugleich trägt sie der Alterung der Bevölkerung Rechnung („demographischer Wandel“).
DING-Chef Mügge charakterisierte den Pfiffibus mit folgenden Attributen: „bequem, schnell, preiswert, zuverlässig und umweltfreundlich“. Jetzt muss sich dieses „attraktive Angebot“ nur noch bei den potenziellen Kunden durchsetzen.
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Freie Fahrt für den Pfiffibus III (von links am Band): Thomas Mügge (DING), Kreisrat Philip Merkle, Nersingens Bürgermeister Erich Winkler, Dr. Sandra Schnarrenberger (Firma Gairing), Elchingens Bürgermeister Joachim Eisenkolb, Landrat Thorsten Freudenberger und Erich Sailer (Leiter des Fachbereichs „Verkehr“ am Landratsamt Neu-Ulm).
Foto: Jürgen Bigelmayr