Und wenn ich krank werde?

Warum fürchten sich manche Menschen besonders vor Krankheiten? Und wie entstehen solche Ängste bereits bei Kindern und Jugendlichen? Eine psychologische Studie an der Goethe-Universität soll neue Erkenntnisse liefern. Für die Teilnahme werden Kinder und Jugendliche mit und ohne solche Ängste gesucht.

FRANKFURT. Krankheitsängste in jungen Jahren stehen im Zentrum des Projekts KaiKiJu (Krankheitsangst im Kindes und Jugendalter) am Zentrum für Psychotherapie an der Goethe-Universität: Wo liegen die Ursachen? Wie kann die Diagnostik anhand von wissenschaftlich geprüften Fragebögen verbessert werden? Und wie haben sich existierende Krankheitsängste in der Zeit der Pandemie verändert? Dazu werden Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 19 Jahren mit stärker ausgeprägten Krankheitsängsten und Kinder und Jugendliche mit keinen oder nur geringen Krankheitsängsten befragt.

Doch was genau versteht man unter „Krankheitsängsten“? „Menschen mit Krankheitsängsten“, erklärt Studienleiterin Vera Özak, „leiden besonders unter stark ausgeprägten Ängsten und Sorgen hinsichtlich ihrer Gesundheit und führen teilweise übertriebene gesundheitsbezogene Verhaltensweisen aus. Zum Beispiel gehen sie sehr häufig zum Arzt, um ihren Gesundheitszustand überprüfen zu lassen“. Wenig bekannt ist bislang jedoch über die Entwicklung und den Verlauf von Krankheitsängsten im Kindes- und Jugendalter. Zahlreiche Studien insbesondere aus dem Erwachsenenbereich deuten jedoch darauf hin, dass Krankheitsängste ihren Ursprung bereits im Kindesalter haben könnten.

Das Projekt KaiKiJu hat deshalb verschiedene Ziele: Zum einen sollen die Gründe für das Entstehen von Krankheitsängsten erforscht werden. Zum anderen soll die wissenschaftliche Qualität bereits vorhandener Fragebögen für die Diagnose von Krankheitsängsten im Kindes- und Jugendalter überprüft werden. Dazu will das Team Kinder und Jugendliche mit stärker ausgeprägten Krankheitsängsten und Kinder und Jugendliche mit keinen oder nur geringen Krankheitsängsten miteinander vergleichen. Außerdem soll untersucht werden, ob und wie sich Krankheitsängste bei Kindern- und Jugendlichen durch die Corona-Pandemie verändern.

Für die Erhebung wurden verschiedene Fragebögen zusammengestellt, die u.a. Krankheitsängste, körperliche Symptome, andere Ängste, belastende Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen sowie Stärken und Schwächen erfassen. Außerdem werden Informationen über die Lebenssituation der Kinder und Jugendlichen und ihrer Familien erhoben. Darüber hinaus erhalten auch die Eltern ein Fragebogenpaket, das sich u.a. auf eigene Belastungen bezieht.

Alle Fragebögen werden online ausgefüllt. Die anonyme Umfrage dauert 40 bis 60 Minuten. Kinder und Jugendliche können entweder allein, gemeinsam mit einem Elternteil und/oder gemeinsam mit einem Geschwisterkind (8-19 Jahre) teilnehmen.

Die Teilnahme an der Studie ist unter den folgenden Links möglich:

Für Kinder und Jugendliche und Geschwister (8-19 Jahre): https://ww3.unipark.de/uc/f_uni_KiJuPsy/55c6/

Für Eltern:

https://ww3.unipark.de/uc/f_uni_KiJuPsy/4aef/

Den Flyer finden Sie zum Download unter:

Weitere Informationen
Prof. Dr. Katajun Lindenberg

Leiterin der Verhaltenstherapieambulanzen für Kinder und Jugendliche

Abteilung Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie

Goethe-Universität

Telefon +49 (0)69  798 23975

E-Mail lindenberg@psych.uni-frankfurt.de

Dipl.-Psych. Vera Özak

E-Mail oezak@psych.uni-frankfurt.de

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Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 1914 mit privaten Mitteln überwiegend jüdischer Stifter gegründet, hat sie seitdem Pionierleistungen erbracht auf den Feldern der Sozial-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Medizin, Quantenphysik, Hirnforschung und Arbeitsrecht. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein hohes Maß an Selbstverantwortung. Heute ist sie eine der drei größten deutschen Universitäten. Zusammen mit der Technischen Universität Darmstadt und der Universität Mainz ist die Goethe-Universität Partner der länderübergreifenden strategischen Universitätsallianz Rhein-Main. www.goethe-universitaet.de

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