Auch Papa darf zur Kur

Wenn Väter ihre Familienverantwortung im Alltag ernst nehmen oder als Alleinerziehender die Hauptlast tragen, können auch sie an Grenzen kommen. Wie sie wieder gesund werden und sich fit für den Alltag machen, lernen Väter in speziellen Vater-Kind-Kuren.
Genauso wie Mutter-Kind-Kuren stehen auch die Vater-Kind-Kuren allen gesetzlich Versicherten offen. In einigen Fachkliniken gibt es spezielle Termine für reine Vätergruppen.
Silvia Selinger-Hugen, Leiterin der Fachklinik Thomas Morus auf Norderney, hält geschlechterspezifische Maßnahmen für sinnvoll wegen der unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Rollenerwartungen. Die Mehrzahl der Väter arbeite in Vollzeit, und noch immer sei es als Mann nicht selbstverständlich, im Familienalltag eine aktive Rolle einzunehmen. Sowohl mit- als auch alleinerziehende Männer sähen sich ebenfalls ganz anderen Wahrnehmungen ausgesetzt als alleinerziehende Frauen. Ein Vater, der wegen eines kranken Kindes zu Hause bleibt, werde oft gefragt, ob die Frau das nicht machen könne.
Dies alles erfordere eine spezifische Ansprache. Neben der Therapie der Krankheitssymptome sei Ziel aller Angebote, die Väter aus Erschöpfungs- und Stresszuständen heraus zu stärken und ihnen Hilfestellung bei der Erziehung und dem Miteinander mit ihren Kindern zu geben.
Die KAG Müttergenesung bietet in Bad Wörishofen sogar eine reine Väter-Kur – ohne Kinder – an, die sich ganz auf vater- und männerspezifische Gesundheitsstörungen und Problematiken fokussiert.

Die KAG (Katholische Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung) ist der größte Trägerzusammenschluss innerhalb des Müttergenesungswerks. Info-Hotline 0180/140 0 140 (3,9 Cent pro Minute aus dem Festnetz).