Geschichten und Übungen für Kinder in seelischen Notlagen

Die vor zwei Jahren neu lancierte Reihe „Psychologische Kinderbücher“ ist jetzt um vier neue Bände erweitert worden. Sie richten sich an Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren. Liebevoll illustriert und auf dem neuesten Stand der Wissenschaft bieten die Bücher Kindern und ihren Eltern Unterstützung, damit sie ihre Situation besser verstehen und meistern können.
Jedes Buch behandelt eine spezifische Problemlage, jeweils zuerst für das Kind in Form einer Geschichte, die für die Eltern durch wichtige Informationen zum Thema ergänzt wird, und dann folgen praktische Aufgaben und Übungen, die am besten mit Unterstützung eines Therapeuten bearbeitet werden, durch die ausführlichen Informationen notfalls aber auch von den Eltern betreut werden können.

„Kein Samstag ohne rote Grütze“ von Elizaveta Tusheva et al. macht deutlich, was psychische Erkrankungen sind, woran man diese erkennen kann, wie und wo man sich Hilfe holen kann. Erzählt wird die Geschichte des eigentlich fröhlichen Wim Waschbär, der plötzlich traurig und lustlos wird und erst mit Hilfe von Frau Dr. Eule, einer Expertin für unsichtbare Erkrankungen, erfährt, was es mit den unsichtbaren inneren Verletzungen auf sich hat, und wieder zu Lebensfreude findet. (ISBN 978-3-456-86090-9)

„Zum Kuckuck mit den Regeln“ von Julia Weißflog et al. zeigt Kindern, denen eine „Störung des Sozialverhaltens“ bescheinigt wird, wie sie ihren „inneren Vulkan bändigen“, also mit ihrer Wut umgehen können. Das Mädchen Kimi leidet unter einem solchen Vulkan und rastet, wenn er einmal ins Brodeln gekommen ist, unkontrolliert aus. Ihr wird die Geschichte vom rempelnden Kuckuckskind erzählt, das am Schluss ganz allein im Nest sitzt. Das macht Kimi nachdenklich, und sie ist bereit zu lernen, sich an ein paar Regeln zu halten, auch wenn das ganz schön schwierig ist. (ISBN 978-3-456-86091-6)

„Karli, der kribbelige Kugelfisch“ von Joan Schaaf et al. ist eine Geschichte für ausgeprägte Trotzköpfe („oppositionelles Verhalten“). Auch er fühlt sich schnell angegriffen und falsch verstanden und explodiert dann ebenfalls wie ein Vulkan. Dass die anderen sich dann von ihm abwenden, macht ihn aber auch traurig. Sein Opa hilft Karli, seine Wut zu erkennen und zu steuern, so dass er weniger mit seinen Eltern und Freunden aneinandergerät. So sollen Kinder mit oppositionellem Trotzverhalten ihre aktuelle Situation verstehen lernen. Einfühlsam zeigt das Buch, wie schnell sie in Wutspiralen geraten können, wie sie aus diesen aber auch wieder herauskommen können. (ISBN 978-3-456-86106-7)

„Linns Licht“ von Mira Rzany et al. ist ein Mutmach-Buch für Kinder mit einer Depression. Das Mädchen Linn geht, seit ihre Eltern mehr und mehr streiten und ihre Noten zusehends schlechter werden, immer seltener raus zum Spielen und verbringt viel Zeit alleine in ihrem Zimmer. Sie nimmt alles nur noch grau wahr, als sei es den ganzen Tag bewölkt und dunkel. Gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin, ihren Eltern, Herrn Feuerschlucker und ihrer Freundin Paula gelingt es Linn, den grauen Umhang immer mehr abzulegen. Das Buch vermittelt dem Kind, dass es nicht alleine ist und wie es seine Depression überwinden kann. (ISBN 978-3-456-86095-4)

Psychologische Kinderbücher, Hogrefe Verlag, je ca. 80 Seiten, fast DIN A 4, gebunden, je 24,95 Euro, ISBN siehe im Text beim jeweiligen Buch.