Helfen mit Herz und Verstand

Egal wie viele Nachrichten und Videos aus dem Kriegsgebiet, über Krisen und Katastrophen wir uns anschauen: Den Betroffenen ist damit kein bisschen geholfen. Es hilft ihnen auch nicht, wenn wir den ganzen Tag Trauer tragen und uns jedes Vergnügen versagen. Hier ein paar Tipps, wie Sie tatsächlich helfen können – sich selbst und anderen.

Erst Energie tanken…..

Eingrenzen: Um informiert zu sein, genügt es, ein- bis zweimal am Tag eine viertel bis halbe Stunde Nachrichten zu lesen. Stellen Sie sich notfalls einen Wecker. Machen Sie die Zeitung dann zu/schalten den Bildschirm ab und wenden Sie sich bewusst etwas anderem zu.

Ablenkung: Um aus dem Sog der negativen Gedanken herauszukommen, suchen Sie sich eine Beschäftigung, die Sie fasziniert oder Ihre volle Konzentration erfordert, zum Beispiel Musizieren, Malen, etwas Aufwendiges kochen, ein kompliziertes Muster stricken… Ein schöner Film oder ein Videospiel erfüllt den Zweck auch; achten Sie nur darauf, ob es ihnen wirklich gut tut; Gewaltdarstellungen könnten Ihre Nerven zusätzlich belasten.

Bewegung: Dass Sport Stress abbaut, ist bekannt. Das Adrenalin will ja in „Kampf oder Flucht“ umgesetzt werden; da sind schweißtreibende Aktivitäten von Joggen bis Holzhacken genau richtig. Gegenüber einer nicht greifbaren Bedrohung wie bei Covid-19 oder dem Krieg in der Ukraine fühlen wir uns vor allem ohnmächtig. Bewusste Bewegung gibt uns die Kontrolle zurück – über unseren Körper und damit über uns selbst, egal ob wir turnen, tanzen oder einfach spazieren gehen.

Gemeinschaft: Sich unter lieben Menschen aufgehoben zu fühlen, ist eine der größten Kraftquellen für die Seele. Planen Sie bewusst Spielenachmittage oder -abende, gemeinsame Ausflüge und sonstige Unternehmungen mit Familie und Freunden. Auch Mahnwachen und Demonstrationen können ein Gefühl von Gemeinschaft, Zusammenhalt und Stärke schenken.

...dann sinnvoll einsetzten

Der Drang zu helfen ist einer der schönsten Züge der Natur. Ganz nebenbei ist der aktive Einsatz für andere ein mächtiges Mittel gegen das Gefühl der eigenen Hilflosigkeit. Tun wir uns also ruhig den Gefallen, aktiv zu werden – am besten so, dass die Betroffenen auch etwas davon haben.

Sachspenden: Sie sind oft das erste, was Menschen einfällt, wenn andere in Not geraten. Schließlich hat fast jeder Kleider im Schrank/Spielzeug auf dem Dachboden/Möbel im Keller, die er eh schon lange mal aussortieren wollte. Es ist gut, diese Dinge weiterzugeben, am besten in bestehende Strukturen am eigenen Wohnort wie Second-Hand-Läden, Fairkauf, Tafelladen oder Kleiderkammer des Roten Kreuzes oder anderer gemeinnütziger Organisationen.

Geldspenden: Für die Versorgung von Menschen in Krisengebieten ist es sinnvoller, Geld an Hilfsorganisationen zu spenden, die das Benötigte direkt vor Ort einkaufen oder bestellen. Sachspenden in ferne Gebiete zu fahren, kostet (in Form von Treibstoff, Fahr- und Arbeitszeit sowie Lagerplatz und Sortier-Aufwand) ein Vielfaches des Neuwerts der Gegenstände, und dann sind es womöglich andere Sachen, als tatsächlich gebraucht werden.

Persönliches Engagement: Wenn eine Krise bei uns stattfindet oder Auswirkungen in unserer Region zeigt, können wir selbst helfen: zum Beispiel Energie sparen gegen die Klimaerwärmung, impfen lassen und Maske tragen gegen Covid-19 und bei Flüchtlingsströmen wie aus Syrien, Afghanistan oder aktuell der Ukraine die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen unterstützen. Sämtliche Behörden haben dazu Informationen und Formulare auf ihren Homepages, um Hilfsbereite ihren Fähigkeiten entsprechend möglichst effizient einzusetzen. Eine Liste von Organisationen, die sich über Ihre Hilfe freuen, finden Sie auch auf www.kids-ulm.de

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