Hypnobirthing: Philosophie und Technik zugleich

Eine entspannte, selbstbetimmte, angstfreie Geburt – wer wünscht sich das nicht? Mit der richtigen Vorbereitung kann das gelingen. Hypno-Birthing nach Marie F. Mongan ist eine besondere Methode, die auch ergänzend zum medizinischen Geburtsvorbereitungskurs angewandt werden kann. Die Bezeichnung „Hypno“ steht für die bewusst erzeugte Entspannung.

Die Schwangere und ihre Geburtsbegleitung besuchen den gesamten Kurs gemeinsam. „Sie lernen hier Vertrauen in sich und den eigenen Körper und vor allem, bei sich selbst zu bleiben, sich auf sich und das Baby zu konzentrieren“, erklärt Birgit Menzer, die in Neu-Ulm Kurse der Hypno-Birthing-Gesellschaft Europa (HBGE) leitet.

Vertrauen ist die Grundlage für eine schöne, natürliche Geburt. Angst hingegen führt zu Verspannungen und damit zu Schmerzen. Im Hypno-Birthing werden deshalb angstbesetzte Begriffe durch vertrauensvolle ersetzt: „Welle“ statt „Wehe“ zum Beispiel, und die Fruchtblase „platzt“ nicht, sondern „geht auf“.

Ernährung in der Schwangerschaft, Klinikkoffer und „Erkennen, wann’s losgeht“ gehören auch zum Kurs; im Mittelpunkt steht dabei das Wissen darum, wie die Gebärmutter arbeitet, von der Frage „Was kann ich dazu beitragen, dass die Geburt sich selbst natürlich einleitet“ bis zu „Was braucht dieser große Muskel, damit er gut funktionieren kann?“ Vor allem Sauerstoff, betont Birgit Menzer dazu, „und bei Panik stockt die Versorgung damit!“ Angst und Verspannung können die Geburt sogar unterbrechen, zumindest kann es länger und unangenehmer werden.

Deshalb werden im Kurs verschiedene Entspannungstechniken eingeübt, von Atem- bis zu Visualisierungstechniken; Suggestionen und Affirmationen werden trainiert. Um immer wieder in die Entspannung zurückzufinden, wenden die Kursteilnehmerinnen die klassische Konditionierung an. „Sie kennen bestimmt die pawlowschen Hunde, die beim Klang des Glöckchens Speichel produzierten, weil sie wussten, jetzt gibt es Essen“, erklärt Birgit Menzer. „Diesen Effekt machen wir uns zunutze.“ Ausdauernd konditionieren sich die Teilnehmerinnen selbst auf bestimmte „Anker“ wie zum Beispiel ein Stichwort, ein Klang, eine bestimmte Berührung oder auch ein Duft, den sie so gezielt mit tiefer Entspannung in Verbindung bringen. „Das hilft auch Müttern, die schon schlechte Geburtserfahrungen gemacht haben“, betont Birgit Menzer.

Geübt wird außerdem die richtige Kommunikation – zwischen den Partnern, aber auch mit den professionellen Geburtsbegleitern. „Es ist wichtig, die richtigen Fragen zu stellen“, erklärt Birgit Menzer, „um dann gut begründete Entscheidungen zu treffen.“

INFO:

Ein Kurs erstreckt sich über 4 Termine á 3 Stunden, idealer Kursstart zwischen der 20. und 32. SSW. Weitere Informationen, konkrete Kursinhalte und Kursangebote unter www.hypnobirthing-schwaben.de