Mäuse – Feinde, Freund, Spiegelbilder

Mäuse und Ratten sind das Thema der aktuellen Sonderausstellung, die noch bis zum 8. November im Museum Brot und Kunst im Ulmer Salzstadel zu sehen ist. Sie heißt „Mäuse -Feinde, Freunde, Spiegelbilder“.
Mäuse und Ratten begleiten uns Menschen seitdem wir sesshaft sind, und sind uns in alle Teile der Welt gefolgt. Sie fressen Körner, Mehl und Brot und sind bzw. waren deshalb ebenso auf Äckern anzutreffen wie in Speichern, Mühlen, Backstuben und Wohnhäusern: überall da, wo Getreide angebaut und Brot gebacken und gegessen wird.
Das Verhältnis zwischen Menschen und Mäusen ist vielschichtig. Lange wurden die kleinen Nager nur als Feinde und Nahrungskonkurrenten angesehen,man versuchte sie fernzuhalten, zu fangen und zu töten. Katzen,Fallen und Gift wurden gegen sie eingesetzt. Korn und Brot waren kostbar, oft auch knapp.Zudem galten die Tiere als Vorboten von Krankheiten und als Hinweis auf Unrat und Schmutz. Bis heute verursachen Mäuse Angst und Grauen.
Erst im 19. Jahrhundert wurden Mäuse auch als Mitgeschöpfe wahrgenommen, später sogar als possierliche,knopfäugige Tierchen. Besonders Ratten gelten als klug,denn sie überstanden alle menschlichen Anschläge,und in den 1980ern kursierte die Erkenntnis, dass sie sogar einen Atomkrieg überleben könnten.
Im 20.Jahrhundert wurde die Maus, gern auch mit ihrer Gegenspielerin,der Katze,für Gornie und Trickfilm entdeckt. Immer ist es die Maus,die wendiger und gewitzter ist als ihre Gegner. Bei Art Spiegelman wurde sie zur Metapher der verfolgten Juden im 2.Weltkrieg, und später für Urban Art Künstler zur Identifikationsfigur.

„Mäuse – Freunde, Feinde, Spiegelbilder“, Sonderausstellung im Museum Brot und Kunst im Ulmer Salzstadel, noch bis 8. November, geöffnet Mo 10-15 Uhr, Di-So 10-17 Uhr, Führungen sind auf sechs Personen beschränkt. Tel. 0731/69955, www.museumbrotundkunst.de.