Museum Brot und Kunst eröffnet am Wochenende

Neun Monate lang war das Museum geschlossen. Seit Freitag, 5. Juli 2019 ist das Haus mit neuem Namen und neuer Dauerausstellung wieder für seine Besucher geöffnet. Am Sonntag, den 7. Juli 2019, von 10 bis 17 Uhr sind alle Interessierten eingeladen, das „neue“ Museum bei freiem Eintritt zu erkunden. Neben verschiedenen Kurzführungen durch die neue Dauerausstellung gibt es für Kinder eine Kunst-Schnitzeljagd und ein kreatives Werkstattangebot.

Wer möchte, kann sich dann auch bereits vom neuen Medienguide durchs Museum begleiten lassen. Die Schauspielerin Eva Löbau (Tatort-Kommissarin Schwarzwald) und der Musiker Niko Schabel (Express Brass Band) machen die Ausstellung mit Erklärungen, historischen Stimmen und kleinen Hörspielen lebendig. Ebenfalls zum Auftaktprogramm gehört eine Live-Performance der Klangkunstinstallation KLIMA|ANLAGE. Am Freitag, den 12. Juli 2019, um 19 Uhr spielt der Klangkünstler Werner Cee. Er und die Sonifikationsforscher Dr. Katharina Vogt (iem Graz) und Dr. Thomas Hermann (CITEC Bielefeld) entwickelten gemeinsam mit der Klangkunst-Redaktion von Deutschlandfunk Kultur (Marcus Gammel) diesen begehbaren Klangraum, der wesentliche Aspekte des Klimawandels über das Hören erfahrbar macht. Dank einer Kooperation mit Deutschlandfunk Kultur ist die KLIMA|ANLAGE noch den gesamten Juli im Foyer des Museum zu erleben.

Die Präsentation der Sammlung im Museum Brot und Kunst hat zwei Dimensionen.

Auf der einen Seite steht die Kunstsammlung, die mit neuen Stücken und bisher kaum gezeigten Schätzen aus dem Depot einen zentralen Stellenwert im Museum bekommen hat. Die Bandbreite der Kunstwerke reicht vom 15. bis ins 21. Jahrhundert, von Rembrandt über Chagall, Pechstein und Picasso bis zu Lüpertz und Jankowski. Und dennoch bilden sich thematische Schwerpunkte heraus. Durch die Epochen hinweg kreisen viele Werke um das Verhältnis von Mensch und Natur, um religiöse und ethische Fragen von Nahrung und Verteilung, und um den Menschen als Teil einer Gesellschaft. Besondere Schätze der Sammlung sind die detailreichen Bildwelten von Pieter Breughel, die surrealistische Skulptur „Retrospektive Frauenbüste“ von Salvador Dalí oder zeitgenössische Installationen von Thomas Rentmeister, Claire Pentecost und Steiner & Lenzlinger.
Auf der anderen Seite stehen 19 Thementische, Installationen mit vielfältigen Exponaten, die von sozial-, kultur- und technikgeschichtlichen Zusammenhängen rund um Landwirtschaft, Ernährung und Brot erzählen. Denn Brot ist Alltags-, Kunst- und Kulturprodukt in einem. Mit dem Blick auf das Brot tritt die gemeinsame Geschichte von Mensch und Getreide deutlich hervor. Und, eng damit verbunden, die Frage nach Nahrung für alle, die sich seit Menschheitsgedenken stellte und eine der zentralen Herausforderungen unserer Gegenwart und Zukunft bleibt. Leitgedanke der Ausstellung ist, dass durch die Betrachtung von Brot und Nahrung unsere Kultur und Gesellschaft ein stückweit verständlicher werden kann.

Im Forum (3. OG) betreten die Besucher die dokumentarisch-künstlerische Medieninstallation von Clemens Stachel und Wolfgang Konrad: „Die Zukunft der Ernährung“. Die Installation basiert auf der Vorstellung eines Gesprächs oder Forums. Auf acht kreisförmig angeordneten Bildschirmen kommen in kurzen Filmsequenzen unterschiedliche Haltungen, Meinungen und Erfahrungen zu Wort. Deutlich wird, dass Welternährung ein vielschichtiges Thema ist, das zahlreiche Fragen aufwirft. Die interaktive Installation soll den Besuchern also eine Fülle von Informationen bieten, die zum Nachdenken und Weiterdiskutieren anregen, jedoch keine fertigen Lösungen vorgeben. Außerdem zeigt sie eindrucksvolle Bilder aus verschiedenen Ländern der Welt.