Robinah und Ronald Makowitzki: Fokus Leben

Kindern und Jugendlichen zu helfen ist sein Beruf: Als Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut hat Ronald Makowitzki hochgerechnet schon etwa 3000 junge Menschen ein Stück ihres Wegs begleitet. Auch privat engagiert er sich für Heranwachsende, und zwar in dem gemeinnützigen Verein „Fokus Leben“, der in Uganda ein Kinderheim für Straßenkinder betreibt und derzeit ein Internat aufbaut.
Ein Bericht über das jüngste Projekt des Vereins in der Südwest Presse im März 2018 gab den Anstoß: „Mir gefiel, dass das Projekt offenbar schon lange lief und in die richtige Richtung weiterentwickelt wird: Einen Acker zu kaufen, um darauf ein Internat zu bauen, aber vor allem auch Landwirtschaft zu betreiben, um die Ernährung ihrer Schützlinge sicherzustellen – das erschien mir perfekt durchdacht und nachhaltig“, erzählt Ronald Makowitzki. pontan rief er an und traf sich mit der Pastorin Robinah Leykauf, die den Verein in Altheim/Alb leitet. Er sei sehr beeindruckt gewesen, erinnert er sich: „Frau Leykauf – wie sie damals noch hieß – schien mir eine Frau mit Visionen: Sie denkt nicht nur groß, sondern macht auch“ – was sich auch daran zeigte, dass sie sechs Wochen nach diesem Treffen bereits die 11.000 Euro beieinander hatte, die noch zum Kaufpreis des Ackers (insgesamt 20.000 Euro) gefehlt hatten. Ein Jahr später hat er sie geheiratet.
Als Robinah im August 2018 nach Uganda flog um den Acker zu kaufen, kamen einige Sponsoren mit, darunter auch Ronald Makowitzki, und lernten die Einrichtungen in Kampala persönlich kennen, die von Robinahs Cousine Rhona Mugisha Musaazi geleitet werden: das Kinderheim, den Kindergarten mitten in den Slums, das neue Grundstück außerhalb von Kampala und die Pläne für den Bau eines Internats dort. „Für mich war es wichtig zu sehen, dass dieses Projekt läuft und funktioniert“, erklärt Makowitzki. Es sei ja sonst eher unüblich, einen Kindergarten in den Slums zu betreiben, „mittendrin, wo Flugzeugbenzin geschnüffelt wird, Prostitution und Gewalt herrschen.“ Doch Robinah sei es ein Anliegen gewesen, den Kindergarten genau dort zu haben, um die Familien nicht auseinanderzureißen. Seine eigenen Talente konnte Ronald Makowitzki auch sofort einsetzen: Die ganzen zwei Wochen lang gab er drei Straßenkindern Klavierunterricht.
Seitdem war das Ehepaar Makowitzki noch einige Male in Uganda. Während des Lockdowns 2020/2021 waren dort Schulen und Kindergärten geschlossen; die Straßenkinder durften nur dreimal pro Woche zum Essen in die Suppenküche von „Fokus Leben“ kommen. Arbeit gab es dennoch genug: Neue gesetzliche Auflagen erschwerten den Betrieb des Kinderheims, so dass die Kinder in Familien vermittelt werden mussten, für die Internatsschule wurden die Planungen vorangetrieben und die Anschaffung einer Photovoltaikanlage beschlossen. Vor Ort hat Ronald Makowitzki sich überzeugt, dass die Spenden tatsächlich „eins zu eins ins Projekt fließen“; der Verwaltungskostenanteil liege bei weniger als 1,5 Prozent.
160 Quadratmeter Klassenzimmer und das Fundament des Lehrerhauses sind (Stand Juni 2022) inzwischen fertig, der 17 Meter tiefe Brunnen auch, allerdings fehlen noch Pumpe und Generator. Und die Landwirtschaftsfläche hat sich gerade im Lockdown als wahrer Segen erwiesen: „Uganda gehört ja zu den fruchtbarsten Ländern der Welt mit drei Ernten pro Jahr“, betont Ronald Makowitzki. Bei seinen Aufenthalten in Kampala hat er geholfen, das Land vorzubereiten und einzuzäunen, und seitdem kommt die Suppenküche fast ohne Zukäufe aus, und während der Pandemie konnte der Verein mit den Erträgen vielen Familien helfen, die nahezu ohne Einkommen sind. Als nächstes soll eine Solaranlage gebaut und das Lehrerhaus fertiggestellt werden. Im Januar 2022 soll der Schulbetrieb mit zwei Grundschulklassen starten und parallel der Kindergarten im Slum wiedereröffnet werden.

Der Verein „Fokus Leben“ hat seinen Sitz in Altheim/Alb und informiert über seine Projekte auf der eigenen Homepage www.fokusleben.de. Das Ehepaar Makowitzki ist per E-Mail erreichbar unter robinah@fokusleben.de