Stop! Motion! Die Illusion der Bewegung

Ab dem 29. Februar heißt es „…und Action!“, denn mit der neuen Sonderausstellung „Stop! Motion! Die Illusion der Bewegung“ nimmt das Augsburger Puppentheatermuseum die großen und kleinen Museumsbesucher und Besucherinnen mit auf eine Reise in die faszinierende Welt des Trickfilms.

Sie erleben im Augsburger Puppentheatermuseum „die Kiste“, wie mit Hilfe der Animationstechnik Stop Motion eine Illusion der Bewegung erzeugt wird und dadurch fantastische Geschichten entstehen. Indem man eine Figur minimal bewegt und jede Momentaufnahme fortlaufend festhält, entsteht beim schnellen Abspielen der Einzelbildfolge der Bewegungseindruck – so wird unvergesslichen Charakteren Leben eingehaucht. Hier spiegelt sich auch die Tradition des Puppentheaters wider: Animatoren erwecken, ähnlich wie Puppenspieler, Unbelebtes zum Leben. In der „Kiste“ gibt es zum Beispiel die liebenswerten Figuren des DDR- und des West-Sandmännchens aus den Archiven der rbb media GmbH und des Deutschen Instituts für Animationsfilm zu entdecken und das Museum wagt mit einem Making-of der „Sendung mit der Maus“ einen exklusiven Blick hinter die Kulissen der beliebten Serie „Shaun das Schaf“.

Anhand von Leihgaben von Animatoren und Produktionsfirmen beleuchtet die Ausstellung vor allem die zeitgenössische Stop-Motion-Szene in Deutschland. Unter anderem sind Trickfilmfiguren, Kulissen sowie Storyboards von Izabela Plucińska, Reynard Films aus Leipzig, Tine Kluth, Kathrin Albers, Jim Lacy, Albert Radl, Matthias Daenschel, Valentin Felder und Jan Gadermann zu sehen. Aber auch die historische Entwicklung der Stop-Motion-Technik und einige Pioniere des deutschen und internationalen Stop-Motion-Films werden vorgestellt. Hierzu präsentiert die Ausstellung beispielsweise Exponate aus den Silhouetten-Filmen von Lotte Reiniger aus dem Stadtmuseum in Tübingen. Zudem sind Figuren der bekannten Trickfilmer Ferdinand und Hermann Diehl aus der Sammlung des Deutschen Filminstituts & Filmmuseums in Frankfurt ausgestellt.

Als Vorläufer und Ausgangspunkt von Stop Motion gilt der Stopptrick, einer der ältesten Spezialeffekte der Filmgeschichte. Schon der wegweisende französische Filmemacher Georges Méliès experimentierte seit den 1890er-Jahren mit der Einzelbildschaltung, nachdem er durch Zufall entdeckte, dass man Dinge vor der Kamera zwischen den Einzelbildern manipulieren und so Effekte, wie das Verschwinden oder Verwandeln von Personen und Gegenständen, erzeugen kann. Als Spezialeffekt kam der Stopptrick auch in den Marionettenfilmen der Augsburger Puppenkiste zum Einsatz. So haben unter anderem das „Burggespenst Lülü“, die „Museumsratten“ oder die Marionetten aus „3:0 für die Bärte“ ihren Auftritt im Museum.

Im Begleitprogramm lädt Mo Spann alias „Professor Sperrmüller“ dazu ein, sich mit einem selbstgebauten Zoetrop auf eine Reise zu den Anfängen der Animation zu begeben. Ein Workshop in Kooperation mit der Stadtbücherei Augsburg bringt Kindern näher, wie sie mit einfachen Mitteln ihren eigenen Stop-Motion-Film produzieren können. Weitere Informationen zum Rahmenprogramm unter: www.puppenkiste.com/museum/ausstellungen-und-programm