Tiere entdecken und erforschen

Welche Tiere sind diesmal dran? Soll es eine Rallye sein oder eher ein Erkunden mit dem Zeichenstift? Im Naturkundlichen Bildungszentrum (NaBi) leiten jetzt neue „Forschungsstationen“ die Besucher zum Entdecken an.

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Drei verschiedene Entdeckungstechniken sieht das neue pädagogische Konzept vor, das der Leiter des NaBi, Dr. Peter Jankov, erdacht und die Diplombiologin und Museumspädagogin Anja Baotic mit ihrem Team umgesetzt hat: 13 Forschungsstationen sind seit den Sommerferien installiert worden, zehn davon mit Arbeitsblättern in einer Schublade, Zeichenstiften, Unterlagen und „Nahrohren“. Drei Logos symbolisieren die unterschiedlichen pädagogischen Ansätze:

Fahne: Die Museumsrallye beginnt an der Kasse: Dort gibt es kostenlos Quizbögen mit Fragen, die einen durch die ganze Ausstellung schicken. Zum Beispiel: „Was ist der größte einheimische Specht? Die Antwort findest du im Flur.“ Auch Fragen zu Lebensräumen und Naturgeschichte sind enthalten und führen in die entsprechenden Räume.

Lupe: Die Lupe steht für „Forschen im Museum„. Dies wird meist ebenfalls durch Quizblätter unterstützt, die sich in der Schublade finden; die Fragen darauf beziehen sich auf das jeweilige Thema der Station. Auch drei bewährte Aktivitäten sind jetzt mit einer Lupe gekennzeichnet: die Tastspirale, die Duft-Orgel und der Wunderbaum.

Stift: Tiere genau betrachten und zeichnen – diese Übung mit dem „Nahrohr“ fasziniert nicht nur Kinder. „Bei Führungen drücken wir den Erwachsenen immer auch ein Nahrohr in die Hand, damit sie beschäftigt sind und ihre Kinder in Ruhe schauen lassen“, gibt Anja Baotic lachend zu. Diese „Nahrohre“ sind schlichte Röhren ohne jegliche Linsen – doch sie eröffnen überraschende Perspektiven. „Dadurch, dass die Umgebungseindrücke als Störfaktoren ausgeblendet werden, nimmt der Betrachter den anvisierten Ausschnitt viel intensiver wahr“, erklärt die Museumspädagogin. Der Stift im Logo steht fürs Zeichnen: Die Arbeitsblätter dafür gibt es auch an der Kasse: Es sind „unfertige“ Skizzen von Tieren, denen charakteristische Merkmale fehlen. Etwa 30 Tier-Skizzen gibt es schon, und Anja Baotic fertigt ständig neue an. Die fehlenden Merkmale zu ergänzen ist die Aufgabe des Besuchers. „Da haben wir selber festgestellt, wie ungenau die eigene Vorstellung ist: Man hat zwar so ein Gesamtbild im Kopf – aber sind die Ohren jetzt eher rund oder eher dreieckig, die Pfoten eher breit oder rundlich?“ berichtet Anja Baotic. „Bei Führungen erklären wir dann auch, warum diese Charakteristika so sind, wie sie sind, und was sie mit der Anpassung des Tieres an seine Lebensumstände zu tun haben – so wie der Stützschwanz des Spechts zum Beispiel, der dafür sorgt, dass er beim Hämmern nicht überkippt.“

Luftballon: Ein viertes Logo, der Luftballon, steht für die Kindergeburtstage für Fünf- bis Zwölfjährige, zu denen die ganze Geburtstagsgesellschaft durch die Ausstellung geführt wird. „Da packen wir spielerische und experimentelle Elemente mit rein“, erzählt Anja Baotic, „je nachdem, was zum Geburtstagskind und seinen Freunden passt.“

Info:

Naturkundliches Bildungszentrum Ulm
Kornhausgasse 3, 89073 Ulm
www.naturmuseum-ulm.de

Öffnungszeiten

Di – Fr: 10 – 16 Uhr

Sa, So, Feiertage: 11 – 17 Uhr

Montags und im August geschlossen

Führungen (bis zu 15 Personen: 30 Euro zzgl. Eintritt) buchbar unter Telefon: 0731 – 161 4742 oder per E-mail: Nabi@ulm.de