Zusammen ist man weniger allein

Von „Wohnen für Hilfe“ profitieren Senioren und Mitbewohner
– Unterallgäuer Landratsamt berät

Unterallgäu. Ältere Menschen möchten auch bei Hilfebedarf am liebsten im eigenen Zuhause wohnen bleiben. Das hat eine Befragung der Seniorinnen und Senioren im Landkreis Unterallgäu ergeben. Doch was, wenn ihnen das Netzwerk fehlt, das bei alltäglichen Sachen, unterstützen könnte? Eine Lösung kann „Wohnen für Hilfe“ sein. Darauf weist Seniorenkonzept-Koordinator Hubert Plepla vom Landratsamt Unterallgäu hin.

„Gerade in ländlichen Regionen leben ältere und hilfsbedürftige Menschen in oftmals viel zu großen Häusern und die anstehenden Aufgaben wachsen ihnen über den Kopf“, sagt Plepla. „Da kann eine Wohnpatenschaft sehr gewinnbringend für die Bewältigung des Alltags sein.“ Wohnen für Hilfe bedeutet, dass alleinlebende ältere Menschen ungenutzten Wohnraum kostengünstig zur Verfügung stellen und dafür Unterstützung von ihren Mitbewohnern bekommen. Davon profitieren nicht nur die Seniorinnen und Senioren, sondern auch Menschen mit geringem Einkommen.

Auch für Auszubildende kann Wohnen für Hilfe eine gute Lösung sein. Das bestätigt Michael Dodel, der das Projekt mit auf den Weg gebracht hat. Er ist Schulleiter der Sebastian-Kneipp-Schule, einer Berufsfachschule für Physiotherapie und Massage in Bad Wörishofen: „Unsere Schülerinnen und Schüler bringen alle ein enormes soziales Engagement mit und benötigen während der Ausbildungszeit kostengünstige Unterkünfte. Da kann diese Wohnform für beide Seiten ein Gewinn sein.“

Ein ausführliches Kennenlernen und gute Absprachen sind im Vorhinein unbedingt nötig, erklärt Hubert Plepla. „Wichtig ist grundsätzlich, dass sich Wohnraumgeber und Wohnraumnehmer sympathisch sind und sich gut verstehen. Schließlich soll eine tragfähige Beziehung und ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden.“ Klar sollte auch sein: Die Mitbewohner unterstützen bei alltäglichen Arbeiten und begleiten zu Arztbesuchen oder Veranstaltungen, leisten jedoch keine pflegerische oder medizinische Hilfe.

Weitere Informationen rund um das Thema, gibt es unter diesen Link:
www.unterallgaeu.de/seniorenkonzept

Zudem können sich potenzielle Wohnraumgeber, also Menschen, die Wohnraum zur Verfügung haben und Hilfeleistungen benötigen, für eine Beratung an Hubert Plepla von der Koordinationsstelle Seniorenkonzept wenden unter Telefon (08261) 995-457 oder per E-Mail an hubert.plepla(at)lra.unterallgaeu.de